Vermisstensuche von Feuerwehr und THW bei der Firma SAV aus Velsen

Eine gemeinsame Übung mit dem THW Ortsverband Saarbrücken stand am 6. März auf dem Übungsplan der Feuerwehr Gersweiler. Verantwortlich für die Planung zeigte sich Christophe Lück, der sich ein ganz besonderes Übungsobjekt ausgesucht hatte. Die Firma SAV (Sand aus Velsen), die es ermöglichte, in einer Sand – und Kiesgrube in der Warndtstraße, unmittelbar neben der L163 zwischen Klarenthal und Velsen (zum Fürstenhausener Hühnerscharberg gehörend) zu üben. Ein ideales Übungsobjekt für eine „Vermisstensuche“, weshalb Lück bei der Firmenleitung nachfragte ob dies denn möglich wäre. Nach einigen klärenden Anrufen und Emails sowie einer Besichtigung, wurde die Übung dann gerne befürwortete.

Nach einem gemeinsamen Antreten beider Hilfsorganisationen am Gerätehaus Gersweiler, wurden die zwei Fahrzeuge vom THW und drei aus Gersweiler über Funk mit der Meldung „ Vermisste Person in der Sand – und Kiesgrube Schmeer abgerufen. Dort angekommen, erwartete Einsatzleiter Florian Felten keine leichte Aufgabe. Ein Vater machte sich auf die Suche seiner beiden Kindern, die sich trotz eingehender Dunkelheit noch nicht zu Hause gemeldet hatten. Noch während dieser unterwegs war, hatten zwischenzeitlich die Kinder den Weg wieder nach Hause gefunden, jedoch nach zwei Stunden nicht der Vater, weshalb dessen Frau die Polizei verständigte. In Gesprächen mit den Kindern erfuhr diese, dass man sich zuletzt rund um das Gebiet der Sandgrube Schmeer aufgehalten hatte, was auch dem Vater bekannt war.

Als Erstmaßnahme führte Einsatzleiter Felten zunächst eine kurze Begehung auf fest begehbaren Wegen rund um den Einfahrtsbereich der Sandgrube durch, während ein Fahrzeug vom Löschbezirk mittels Lichtmast erste Beleuchtungsmaßnahmen durchführte. Mittels einer Lagekarte wurde ein Suchgebiet ausgewiesen, bis man hier jedoch aus Sicherheitsgründen tätig werden konnte, musste der Bereich komplett ausgeleuchtet werden. Diese Aufgabe übernahm das THW unter der Einsatzleitung vom Gruppenführer der Bergung Steven Schertz, der mit eigens hierzu geeigneten Fahrzeugen und einem 40 KVA Notstromaggregat gekommen war. Dieses Aggregat war es dann auch, dessen Lichtmast sich zuerst in die Höhe begab und nach dem Einschalten der Strahler einen ersten Erkundungsbereich zur Suche ausleuchtete. Gleichzeitig wurden ebenfalls vom THW ein Powermoon Leuchtballon, sowie eine neue Flächenleuchte aufgestellt. Nachdem die Ausleuchtung abgeschlossen war, versammelte der Einsatzleiter die gesamte Mannschaft von Feuerwehr und THW und nach einer kurzen Besprechung machten sich zwei größere Gruppen auf zur Suche.

Jeweils von zwei Seiten aufeinander zukommend, wurden Suchketten gebildet, die das hügelige mit Sandhaufen aufgefüllte Gelände nach dem vermissten Vater durchsuchten. Einfach gestaltete sich diese Suche nicht, hatten doch die vielen Regenfälle an den Vortagen für einige Sandschlammlöcher gesorgt, in das der eine oder andere geraten war. Nach etwa 45 Minuten wurde die Suche abgebrochen, da man nicht fündig wurde. Was die Suchtrupps nicht wussten war, dass Übungsleiter Lück zuvor einen 80 Kilo schweren Dummy so im Gelände mit Sand eingedeckt hatte, dass dieser komplett verschüttet dort nicht zu vermuten war, obwohl durchaus eine dortige Verschüttung durch Unachtsamkeit hätte stattfinden können. Nachdem dann der Dummy wieder frei gebuddelt war, war man sich in der Nachbesprechung einig, dass bei einer Vermisstensuche zusätzlich eine Hundestaffel, sowie der neue Quadrokopter (Drohne) der Feuerwehren im Regionalverband Saarbrücken, der im Löschbezirk Geislautern der Freiwilligen Feuerwehr Völklingen stationiert ist, mit alarmiert worden wäre. Dieser verfügt über eine Wärmebildkamera sowie eine 30 fache Zoomkamera was bereits zum Beginn des Einsatzes zu einem ersten schnellen Handeln geführt hätte. Doch auch so war man mit dem Verlauf der Übung zufrieden, hat doch die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW bestens funktioniert.

Nachdem dann die Einsatzkleidung und die Fahrzeuge grob gereinigt waren, ging man zum gemütlichen Teil über, der „innerlichen Wasserversorgung“, die sich die insgesamt 40 Teilnehmenden an diesem Übungsabend verdient hatten. Leider fiel einigen beim Verlassen der Sandgrube auf, dass Unmengen von wilden Müllablagerungen im Einfahrtsbereich zur Sandgrube unmittelbar neben der Schranke erfolgt sind. Fotos die hiervon gemacht wurden, wird man zur weiteren Bearbeitung an Bezirksbürgermeisterin Isolde Ries weiterleiten. Die Feuerwehr Gersweiler und das THW Ortsverband Saarbrücken bedanken sich nochmals an dieser Stelle für die zur Verfügungsstellung der Sand – und Kiesgrube bei den beiden Geschäftsführern der Firma SAV Herrn Helmut Omlor und Herrn Werner Schmeer. (Rafael Mailänder, Pressebeauftragter Feuerwehr Gersweiler)

Die Bilder finden Sie hier.